Mittel gegen Wollläuse

Die mehrjährigen Wollläuse sind weit verbreitete Pflanzenschädlinge und sowohl bei Zimmerpflanzen, in Gärten (Obstgehölze) und in der Land- und Forstwirtschaft anzutreffen. Die um drei Millimeter langen, eigentlich rötlichen Larven der Tiere erscheinen weiß und wollig, da sie sich zum Schutz vor Fressfeinden, Kälte und Austrocknung mit einem Mantel wächserner Fäden umgeben. Zur Fortpflanzung werden die weit selteneren Männchen nicht benötigt (Parthenogenese). Gelege umfassen bis zu 500 Eier.

Wollläuse befallen mit Vorliebe geschwächte Pflanzen (durch beispielsweise zu hohe Überwinterungstemperaturen), entziehen diesen Flüssigkeit und verkleben ihre Oberflächen; eine gute Versorgung mit Nährstoffen sowie ausreichend Licht und Wasser sind deshalb sowohl Vorbeugung als auch unterstützende Maßnahme, wenn die Schädlinge bereits aufgetreten sind.

Auf befallenen Pflanzen - hierzu zählen bei Zimmerpflanzen besonders oft krautige Pflanzen, aber auch Kakteen und andere dickblättrige Arten wie Clivien - sind Wollläuse als weißer, flaumiger Belag an den Blattunterseiten und Blattachsen erkennbar, der sich rasch vergrößert. Die Pflanzen werden bei Befall klebrig.

Da Ameisen die süßen Ausscheidungen der Wollläuse (Fruktose, leider auch ein guter Pilznährboden) als Delikatesse schätzen, "halten" und beschützen sie diese regelrecht. Topfpflanzen sollten deshalb unbedingt ameisensicher stehen!

Zeigt eine Pflanze Wolllausbefall, muss sie isoliert werden, damit die wandernden Tiere sich nicht weiter ausbreiten können. Befallene Pflanzen sollten umgetopft werden, um die Eier im Boden zu vernichten sowie den Wurzelbereich spülen zu können. Die alte Erde müsste sterilisiert werden, wenn sie wieder verwendet werden soll.

Um die Schädlinge zu bekämpfen, können Fressfeinde der Wolllaus - so genannte Nützlinge - eingesetzt werden. Ein vorheriges Abwaschen der Pflanze mit Paraffin-, Nienbaum- oder Rüböl-haltigen Seifenlösungen unterstützt durch Auflösen des Wachsschutzes sowie Ersticken der Schädlinge den Effekt.

Nicht alle Pflanzen vertragen das Einsprühen mit Öl (besonders Orchideen sind sehr empfindlich). Ammoniaklösungen und Brennspiritus helfen ebenfalls, sind jedoch für zarte Pflanzen nicht geeignet und sollten unbedingt zuvor an einem Einzelblatt getestet werden.

Bei stärkerem Befall wird der Einsatz eines handelsüblichen Schädlingsbekämpfungsmittels unausweichlich sein. Auch hier gibt es neben den synthetisch hergestellten Giften solche auf Basis von Naturstoffen (die allerdings nicht weniger unerwünschte Nebenwirkungen auslösen können - unbedingt Packungsbeilage beachten). Die meisten Produkte werden zum Aufsprühen/Einpinseln angeboten, es sind jedoch auch anwenderfreundliche Mittel in Granulat- oder Stäbchenform im Angebot.

Zu den recht effektiven tierischen Feinden der Wolllaus zählen über den Versandhandel erhältliche Australische Marienkäfer (hier: dessen Larven) und Schlupfwespen. Auch mit Florfliegen sollen beachtliche Erfolge erzielt worden sein.

Ständige Kontrollen, auch Monate, nachdem die Wollläuse erfolgreich bekämpft wurden, sind nötig, können doch Einzeltiere nach einer langen Ruhephase im Substrat zu plötzlichem "Neubefall" führen.

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