Weißer Schleim nach dem Stuhlgang

Magen und Darm gehören zum Verdauungstrakt und reagieren sehr sensibel auf Störungen. Die Beschwerden bei krankhaften Veränderungen sind unterschiedlich und zeigen sich oftmals auch in einem ganzen Beschwerdebild. In vielen Fällen treten nicht nur Unwohlsein oder Stuhlveränderungen, sondern auch Schleimabsonderungen nach dem Stuhlgang auf.

Der Abgang von weißem Schleim nach dem Stuhlgang kann verschiedene Ursachen haben. Dahinter können sich ganz harmlose, aber auch ernste Krankheiten verbergen. Zunächst sollte man den Stuhl über ein paar Tage beobachten. Manche Schleimabsonderungen sind Ernährungs bedingt und lassen von allein nach, wenn die Ernährung umgestellt wird.

Sollte die Absonderung des weißen Schleims nach dem Stuhlgang hartnäckig über einen längeren Zeitraum von einigen Wochen oder gar Monaten anhalten, scheint eine andere Ursache vorzuliegen.

Schleimabsonderungen können zum Beispiel ein Zeichen von Entzündungen im Darmtrakt oder auch ein Hinweis auf einen Reizdarm sein. Zu empfehlen ist in diesem Fall der Besuch eines Facharztes für Erkrankungen des Darms, eines Koloproktologen, denn hinter der vermehrten Schleimproduktion können sich verschiedene Krankheiten verbergen:

- Im Falle eines Reizdarmes liegt keine organische Erkrankung vor. Die Schleimabsonderungen gehen einher mit anderen typischen Symptomen eines Reizdarmes wie Durchfall und Blähungen.

- Chronische Erkrankungen des Darms wie Morbus Crohn oder eine Kolitis ulcerosa.

- Hämorrhoiden führen durch die Reizung des Anus zu einer vermehrten Schleimabsonderung.

- Infektiöse Darmerkrankungen, Polypen und Geschwülste.

- Lebensmittelallergien wie eine Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) oder die Zöliakie können
ebenfalls eine Ursache sein.

- Als ernsthafte Erkrankung können auch Darmkrebs oder dessen Vorstufen, Polypen und Divertikel (Ausstülpungen im Darm) weitere Ursachen sein.

Da die Ursachen für die Schleimabsonderung nach dem Stuhlgang sehr vielfältig sein können, ist ein Besuch beim Facharzt zur Abklärung unumgänglich. Nach der Anamnese stehen dem Arzt verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung. Abtasten, Abklopfen und Abhören gehören zur Erstuntersuchung. Neben der Blut-, Urin- und Stuhluntersuchung wird der Arzt im erforderlichen Fall auch eine Magen- und Darmspiegelung veranlassen, um die Ursache herauszufinden. Die Behandlungstherapie und eventuelle spezielle Ernährungshinweise richten sich nach der gefundenen Ursache für die weißen Schleimabsonderungen nach dem Stuhlgang.

Natürlich kann man auch selbst etwas für die Gesundheit des Magen-Darm-Traktes tun. Eine gesunde ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist dabei sehr wichtig. Im Falle von Nahrungsmittelallergien ist eine auf die Krankheit abgestimmte Ernährungsweise einzuhalten. Ausreichend Bewegung und eine ganzheitliche gesunde Lebensweise fördern ebenfalls die Gesunderhaltung nicht nur des Magen-Darm-Traktes. Und nicht zuletzt ist es empfehlenswert, die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von ernsten Erkrankungen wahrzunehmen.



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