Bett quietscht - was tun?

Auch wenn quietschende Betten heute im Allgemeinen seltener geworden sind, da als Unterbetten vermehrt Lattenroste anstatt herkömmlicher Federroste Verwendung finden, kommt es dennoch häufig vor, dass sich Betten durch unangenehmes Quietschen bemerkbar machen.

Quietschende Betten aufgrund des Bodenbelages

Beispielsweise nach einem Umzug. Hier sollte zunächst sicher gestellt werden, dass das Geräusch tatsächlich vom Bett herrührt und nicht daher, dass die neue Wohnung mit einem anderen Boden ausgestattet ist als die alte. So knarzen Dielen und ähnliche Bodenbeläge bereits bei der kleinsten Gewichtsverlagerung. Sollte das Problem nicht mit einem Teppich, der unter das Bett gelegt wird, in den Griff zu bekommen sein, hilft hier nur die Umstellung des Bettes. Kann ausgeschlossen werden, dass das Quietschen mit der Bodenbeschaffenheit in Zusammenhang steht und wirklich vom Bett kommt, heißt es, die fragliche Stelle aufzuspüren.

Schrauben nachziehen

Eventuell genügt es schon, alle beim Umzug – oder einfach im Verlauf der Zeit – gelockerten Schrauben nachzuziehen. Handelt es sich um ein Modell zur Selbstmontage, ist auch denkbar, dass an irgendeiner Stelle versehentlich eine falsche Schraube statt der vorhergesehenen eingesetzt, oder ein Brett falsch herum montiert wurde. Hier hilft es, noch einmal genau die Aufbauanleitung zu studieren und das Bett neu zu montieren.

Mit Silikonöl, Vaseline und Filz gegen das Quietschen vorgehen

Sollte das Bett dann immer noch quietschen, kann es helfen, alle Auflagestellen und Verbindungspunkte leicht mit Silikonöl einzusprühen. Silikonöl ist ein fettfreies Schutz-, Pflege-, Trenn- und Gleitmittel für Holz, Kunststoffe, Metalle und auch Gummi. Es bildet einen temperaturbeständigen und wasserabweisenden, antistatischen und nicht harzenden Gleitfilm, der beispielsweise gegen Oxidation schützt – aber auch Reibung verhindern kann, ohne auf den empfindlichen Möbelstücken einen Fettfilm zu hinterlassen. Sind die Möbelstücke weniger empfindlich bzw. wurde die quietschende Stelle am Federrost lokalisiert, kann hier auch eine dünne Schicht Vaseline eine Alternative sein. Darüber hinaus kann es helfen, die Verschraubungen zu lockern, ein Stück Filz einzuklemmen und wieder fest zu verschrauben.

Trockene Seife als effektives altes Hausmittel

Ein Tipp aus Omas Trickkiste: Alle Stellen, an denen Holz auf Holz oder Holz auf ein anderes Material stößt, sowie sämtliche Fugen einfach mit einem trockenen Seifenstück abreiben. Für einen noch wirkungsvolleren Effekt können auch hier zusätzlich alle bestehenden Verschraubungen gelöst werden, um dann sowohl die Stöße als auch die Schrauben ebenfalls mit Seife zu behandeln. Kerzenwachs ist ebenfalls ein altes Hausmittel, das sich für die Behandlung der Verbindungsstellen ebenfalls anbietet. Ein weiterer Heimwerkertrick besteht in der Verwendung von doppelseitigem Klebeband, welches analog zu Filz bzw. Plastikscheiben mit verschraubt wird. Achtung! Das Klebeband sollte sehr sparsam verwendet werden, wenige Zentimeter lange Streifen reichen vollkommen aus. Professioneller, aber genau so effektiv ist es, wenn Beilagescheiben aus Kunststoff zwischen Schraube und Bettgestell bzw. Rost angebracht werden.

Das Lattenrost fest mit dem Bettrahmen verschrauben

All diese Mittel – Kerzenwachs, Vaseline und Beilegscheiben – helfen jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum. Wer das Bett nicht ständig wieder auseinanderschrauben möchte, kann im absoluten Notfall auch den Lattenrost fest mit dem Bettrahmen verschrauben oder verkleben, sodass sich Rost und Rahmen nicht mehr aneinander reiben können. Auch hierfür ist es aber leider zunächst unerlässlich, das Bett auseinanderzunehmen und neu zusammen zu bauen. Wenn alles nicht hilft, sollte das Bett entsorgt und in ein stabileres Modell investiert werden. Quietschen ist keine Preisfrage; stabile, nicht quietschende Betten finden sich auch in Low-Budget-Möbelhäusern.

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