Gelassener werden – Tipps

Gelassener werden? Einfacher gesagt als getan. Wie ist es möglich, den Sturm aufbrausender Gedanken im Kopf zu kontrollieren, wie das Gedankenkarussell morgens um vier zu stoppen?

Mit Kanonen auf Spatzen schießen

Der Apotheker hält eine Menge an Medikamenten bereit, um dem gestressten Menschen zu helfen, doch manchmal stellt sich die Frage, ob es wirklich nötig ist, mit „Kanonen auf Spatzen zu schießen“. Und Probleme in Alkohol zu ertränken scheint auch nicht die richtige Lösung zu sein, denn Probleme können bekanntlich schwimmen. Auch andere Extreme, wie bis zum Exzess Sport zu treiben oder sich Speisen bis zum Erbrechen hineinzustopfen bringen keinen Erfolg.

Der blöde Chef

Meistens sind es unsere Mitmenschen, unter denen wir zu leiden glauben, doch bei genauerer Betrachtung ist es unsere persönliche Einstellung zu ihnen, die uns stresst. Genau hier ist der Punkt, bei dem es sich lohnt anzusetzen. Ein Sprichwort sagt: Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück. Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, so hält uns der Mensch gegenüber oft einen Spiegel vor. Mit welchen Gefühlen sind wir ihm entgegen getreten? Wir meinen, dass unsere Gedanken nicht sichtbar sind, doch ein anderer Mensch kann sie sehr wohl fühlen und erahnen. Öffnen wir unser Herz für unser Gegenüber und erkennen, dass ein wütender Mensch immer nur nach Liebe schreit, können wir Situationen entschärfen. Der andere hat immer sein Bestes gegeben. Er konnte nicht anders. Dies gilt es zu akzeptieren.

Um andere Menschen so nehmen zu können, wie sie sind, ist es notwendig, sich selbst zu lieben. Hören wir auf „perfekt“ sein zu wollen. Als Kind dachten wir: „Bin ich erst einmal perfekt, werde ich nur noch gelobt und nie wieder kritisiert.“ Perfektionismus ist Selbstquälerei. Hier gilt es, damit aufzuhören und stattdessen sich selbst zu loben, wertzuschätzen und sich zu sagen: „Ja, ich liebe mich.“

Es heißt zum einen, aufzuhören, Erwartungen an Mitmenschen zu haben und zum anderen aufzuhören zu bitten und zu fordern. Es gilt, selbst und anderen das zu schenken, was ich selbst von anderen will. Das Glück hängt nicht davon ab, was ein Mensch in meiner Umgebung tut oder nicht tut. Mein Frieden, meine Freude, mein gesamter Zustand hängen davon ab, wie ich auf den Anderen reagiere in meinem Denken, Sprechen und Handeln. Mache ich mir dieses bewusst, bin ich schon einen großen Schritt weiter.

Gedankenkarussells

Wie viele wehrlose halbwache Menschen liegen nachts in ihren Betten und werden von ihren unheilvollen Gedanken gequält? Sorgen, Ängste und Schwarzmalereien brechen über ihnen zusammen.

Meditationen und Gedankenreisen können „Karussellstopper“ sein. Es gibt die Möglichkeit, sich individuell Bilder vor Augen zu führen, die beruhigend wirken. Das kann bei dem einen Menschen sowohl die Vorstellung sein, auf einem kuscheligen Schwanenrücken über einen Teich zu gleiten als auch in der Hand Gottes zu liegen. Aderen Menschen hilft eine Farbenmeditation oder eine imaginäre Reise an seinen Urlaubsort. Der Konservative stoppt die negativen Gedanken auf herkömmliche Weise, zählt vorbeiziehende Traumschäfchen und hofft auf den erlösenden Schlaf bei Schäfchen Nummer 1500.

Manchmal hilft es aber auch einfach, sich eine Textzeile von Reinhard Mey vor Augen zu rufen: „Alles kommt, wie’s wohl kommen muss“ und das anzunehmen, was man nicht ändern kann.

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