Loch in Wand füllen / reparieren

Das Zimmer ist komplett leer, doch das Gefühl sitzt im Nacken, von hundert schwarzen Augen angestarrt zu werden – Löcher! Spätestens bei Umzügen und Renovierungsarbeiten kommen sie ans Tageslicht. Nagellöcher von Bilderhaken, Dübellöcher, die das Regalsystem hielten und manch böse Überraschung, die geschickt hinter einem Schrank versteckt war. Doch auch wer einfach mal umdekorieren möchte, scheut manchmal die Veränderung, da sie so viele ungenützte Löcher in den Wänden hinterlassen würde. Kein Grund, trübselig Löcher in die Luft zu starren.

Kleine Löcher in der Zimmerwand

Wenn die Wände neu tapeziert werden, sind kleine Löcher kein Problem und lassen sich mit Füllspachtelmasse oder Gips beheben. Das Pulver wird mit etwas Wasser zu einer weichen, streichfähigen Masse verrührt. Da diese sehr schnell abbindet, hart und unbrauchbar wird, sollte auch bei vielen Löchern immer nur eine kleine Menge angerührt werden. Mit einem Spachtel wird die Masse in das Loch gedrückt und das überstehende Material glatt abgezogen. Nach kurzem Antrocknen kann die Oberfläche bei Bedarf mit einem feuchten Schwamm nivelliert werden. Diese Vorgehensweise funktioniert sowohl bei Mauerwerk als auch bei Rigips. Mit ein bisschen Übung können mit dieser Technik sogar Löcher in Raufasertapete ausgebessert werden, die nach dem Überstreichen nicht mehr ins Auge fallen.

Manchmal bleibt ein Dübel im Loch zurück. Falls er sich nicht entfernen lässt, ist es wichtig, dass der Außenrand unterhalb des Putzes liegt, da sonst ein hässlicher Kreis zurückbleibt. Notfalls sollte der Dübel mittels Schraubendreher und Hammer in der Wand versenkt werden.

Große Löcher

Bei großen und tiefen Löchern oder Stemmschlitzen von Kabelverlegungen ist Gips als Füllmasse nicht mehr geeignet, da durch die schnelle Trocknung Risse entstehen würden. Putzmörtel, der auch mit Wasser angerührt wird, ist grobkörnig und geht eine feste Verbindung mit dem Mauerwerk ein. Er trocknet langsam durch und zeigt nur geringen Schwund. Abziehblech und Glättschwamm garantieren auch bei großen Löchern eine plane Oberfläche. Dafür sind manchmal mehrere Arbeitsgänge notwendig, was bei dem Material aber kein Problem darstellt.

Holz und Fliesen

Bei Löchern in Holzwänden hilft Holzkitt. Pasten und Spachtelmassen müssen nach dem Ausbessern nachgeschliffen werden. Falls die Wand nicht neu gestrichen wird, ist es wichtig, den richtigen Holzton auszuwählen. Leicht erwärmter Wachskitt bessert mithilfe eines Kunststoffspachtels, der meist im Lieferumfang enthalten ist, kleine Löcher aus. Für Fliesen gibt es ähnliche Reparatur-Sets. Allerdings ist das Resultat meist nur suboptimal, da weder Farbton noch Oberflächenstruktur der Fliese genau zu treffen ist.

Tapeten und Improvisationen

Während Löcher in Raufaser gut zu kaschieren sind, können Tapeten den Künstler herausfordern. Gips verursacht hier oft mehr Schaden als Nutzen. Mit eingeweichtem Küchenpapier, das statt Spachtelmasse in das Loch gedrückt wird und einem passenden Farbtupfer lässt sich manchmal etwas retten. Doch mit einem netten Foto oder einer hübsch gerahmten Postkarte kaschiert, kann ein Loch zum wahren Hingucker werden.

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