In welche Himmelsrichtung ein Bett aufstellen?

Das Bett ist der wichtigste Ort in unserem Leben, wenn es um Ruhe und Erholung geht. Schlafen wir unruhig oder unbequem, fehlt uns für den ganzen darauffolgenden Tag die Energie. Natürlich beschäftigt uns zunächst, welches Matratzensystem mit welchem Lattenrost kombiniert für uns am komfortabelsten ist. Auch die Größe der Liegefläche, Material und Höhe des Bettgestells sind zu beachten. Letztendlich kann auch die räumliche Gestaltung nicht außer Acht gelassen werden. Passt die Farbe der Bettwäsche harmonisch zur Tapete, oder regt uns der Kontrast zu sehr auf? Sind diese Variablen zur Zufriedenheit überarbeitet worden, stellt sich die Frage, ob das Bett denn überhaupt richtig herum im Raum steht.

Europäische Traditionen

Altem europäischen Wissen zufolge wird kränkelnden Personen geraten, beim Schlafen mit den Füßen im Norden einen Baum berühren. So sollen die Energien des Baumes zusammen mit den magnetischen Feldern der Erde am heilsamsten sein. Doch auch wenn kein Baum im Schlafzimmer wächst, ist diese Lage wohl die denkbar günstigste. Hierbei wird noch geschlechtlich unterschieden. Frauen sollen idealerweise in Seitenlage nach Osten blicken, dem Manne wird der Blick nach Westen empfohlen, wenn er nicht die Rückenlage bevorzugt.

Feng shui

Die asiatische Gesundheitslehre ist hier etwas komplizierter. Hier wird individuell anhand der Quersumme des Geburtsdatums die Lagerichtung aus 8 verschiedenen Windrichtungen berechnet und gewählt. Für Kinder unter 9 Jahren soll das Alter entscheiden. Ehepartnern mit unterschiedlich empfohlenen Lagerichtungen wird angeraten, sich gemeinsam in der Richtung zu betten, die für den Hauptverdiener die günstigste ist.

Räumliche Gegebenheiten

Meist ist der Nutzen von solchen Berechnungen reichlich gering, wenn der Raum einfach nicht die Möglichkeiten bietet. Außer der Himmelsrichtung gibt es noch andere Empfehlungen für die Raumgestaltung, die beachtet werden können. So wird zum Beispiel dringend abgeraten, den Kopf unter (offene) Fenster, in Nähe einer warmen Heizung, unter wackeligen Regalen oder massiven Bilderrahmen zu betten. Auch sollen die Füße in den Raum weisen, jedoch nicht zur Tür. Der Blick auf das Bett sollte von der Tür aus nicht direkt möglich sein (Schlüsselloch-Test). Am Kopf sollte eine massive aber schlichte Wand sein. Über Dachschrägen scheiden sich die Geister. Teils wird geraten, den Kopf unter der Schräge zu lagern, damit man in den offenen Raum blicken kann beim Erwachen. Von anderer Seite wird – besonders Kindern – geraten, den Kopf nicht unter die Schräge zu legen, da dies die geistige Freiheit beschneide.

Fazit

Schaut man auf die Traditionen der alten Welt, erübrigt sich die Grübelei zum größten Teil. Denn da war dem Bett sein eigener Raum gewidmet, und der war begrenzt. Sowohl der Alkoven, Schrankbett in nordeuropäischen Katen, als auch das fürstliche Himmelbett gaben dem Schläfer, was er brauchte: Ruhe und Abgeschiedenheit von der Gesellschaft des Alltags. Die richtige Lage findet der Körper individuell.

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