Krätze / Skabies
Was tun bei Krätze?
Wie
bei den meisten Hauterkrankungen galt auch bei der Krätze lange, dass
mangelnde Hygiene der Grund für die Erkrankung und somit der Erkrankte
selber schuld sei. Mittlerweile weiß man allerdings, dass sich Krätze
auch unter sehr hygienischen Bedingungen verbreiten kann, da sich die Milben
schnell übertragen. Dementsprechend gibt es keinen Grund sich für die
Erkrankung zu schämen. Man sollte allerdings sofort bei Befall
bestimmte Maßnahmen ergreifen.
Verursacher
Der
Fachausdruck für Krätze ist Skabies, ein Lehnwort aus dem Englischen.
Verursacher für die stark juckende Hauterkrankung sind die so genannten
Krätzmilben. Sobald die Milbenweibchen befruchtet sind, beginnen sie
Gänge in die oberen Hautschichten zu graben und legen Eier und Kot ab.
Innerhalb von drei Wochen entwickelt sich hieraus eine neue Generation
geschlechtsreifer Krätzmilben. Aufgrund der geringen Größe der Milben
von 0,3 Millimeter ist es kaum möglich, sie mit bloßem Auge zu erkennen.
Inkubationszeit
Eine
eigene Erkrankung merkt man nicht sofort nach dem Anstecken, sondern im
Regelfall erst nach drei bis sechs Wochen. Diese lange Inkubationszeit
verhindert es, dass man genau nachvollziehen kann, wo man sich mit
Skabies angesteckt hat. Übertragen wird Skabies durch intensiven
Körperkontakt, allerdings - wenn auch selten - auch durch Wäsche.
Die
ersten Symptome sind ein starker
Juckreiz - in den meisten Fällen aufgrund von einer
allergischen Reaktion auf den Kot. Es entstehen Bläschen bis Blasen,
Pusteln, Quaddeln und später durch das Kratzen ausgewachsene Furunkel
und Kratzwunden. Der Juckreiz entsteht häufig nachts, hervorgerufen
durch eine stärkere Aktivität der Milben in der Bettwärme.
Befallene Körperstellen
Dadurch
dass Milben Wärme mögen, sind die Symptome in den wärmeren Hautfalten
stärker zu spüren. Vor allem verbreiten sich die Milben an den
folgenden Stellen aus: Finger, Handgelenke, Analbereich,
Genitalbereich, Ellbogen, Achseln, hinter den Ohren, Leiste, Knie,
Gelenkbeugen und den Füßen.
Teilweise können auch
Kopf und Nacken befallen sein. Die meldepflichtige Infektion verbreitet
sich besonders häufig im Herbst und Winter. Das Ansteckungsrisiko ist
beim Arbeiten beziehungsweise Aufenthalt vieler Menschen auf engem Raum
besonders hoch. Aus dem Grund gibt es nach dem Infektionsschutzgesetz
auch ein Verbot für infizierte Menschen, Gemeinschaftseinrichtungen zu
nutzen.
Behandlung
Bei
den Medikamenten setzen Ärzte heute auf eine 5-prozentige
Permethrin-Salbe, die bereits nach einer Anwendung die Milben in den
meisten Fälle vernichtet. Eine geringere Wirksamkeit haben Präparate
mit Hexachlorocyclohexan oder auch Benzylbenzoat. Hier empfielt es sich
den Körper drei Tage komplett einzucremen und mit einem abschließenden
Vollbad den Körper zu reinigen.
Als pflanzliche
Alternative wird das Teebaumöl gehandelt, allerdings ist hier die
Wirksamkeit sehr viel langsamer und der Kampf mit den Krätzmilben kann
sich hinziehen, da immer wieder einzelne Milben überleben können. Um
eine bakterielle Infektion zu vermeiden, sollte man nicht kratzen. Aus
dem Grund empfiehlt es sich den Juckreiz zu mindern und auf
Antihistaminika in Form von Salben, Gelen, Tropfen oder Tabletten
zurückzugreifen.
Zusätzliche Maßnahmen
Bettwäsche,
Handtücher und direkt am Körper getragene Wäsche sollte jeden Tag
gewechselt und gewaschen werden. Erst ab 60 Grad werden die Milben
getötet. Ist das Waschen der Wäsche bei dieser Temperatur nicht
möglich, so kann man die Kleidung alternativ auch einfrieren und die
Milben durch einen Tag im Tiefkühlfach abtöten.
Bei
Kindern sollten Gegenstände wie Kuscheltiere und anderes Spielzeug mit
viel Körperkontakt in Plastiksäcke verpackt und für einige Tage in
diesen Hüllen verbleiben. Durch diese Methode wird den Milben die
Nahrungsgrundlage entzogen.
Da die Milben fern des
menschlichen Körpers bei normaler Raumtemperatur höchstens vier Tage
überleben können, ist das eine gute Möglichkeit auch Gegenstände von
ihnen zu befreien. Bedenken muss man allerdings, dass die Krätzmilben
bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und circa 12 Grad bis zu zwei Wochen
überleben können.
URL des Artikels: http://www.eurogrube.de/gesundheit-fitness/kraetze-skabies.htm