Rap schreiben - Tipps

Hip Hop und Rap Music zählen heute zu den beliebtesten Musikgenres. Dieser Musikstil mit amerikanischen und vorrangig afroamerikanischen Wurzeln, prägt seit etwa dreißig Jahren den Musikstil großer Künstler auf der ganzen Welt. Rap Music zeichnet sich durch seine Loops und Samples aus, die teils monoton und gleichbleibend den Beat eines Songs bilden, zugleich damit aber die Konzentration des Hörers auf die Worte legen - im Fall der Rap Music auf das fast durchweg gesprochene Wort. Raps sind ehrlich, können aggressiv und teils beleidigend, aber auch motivierend sein oder schlicht zum feiern einladen. Doch was braucht ein guter Rap? Was macht einen guten Rap-Text aus?

Ein intelligenter, unvorhersehbarer Reim

Da in der Musik grundsätzlich alles erlaubt ist, müssen sich Raps nicht reimen. In den meisten Fällen tun sie dies aber und es ist der Teil der geschätzten Kunst, wenn ein Rapper einen Text schreibt und performt, der sich intelligent und unvorhersehbar reimt. "Credibility", also die Anerkennung für sein Können, ist in der Rap Music ein zentrales und existenziell wichtiges Thema. Zum Beispiel ist es langweilig und vorhersehbar, Worte wie (in diesem Falle englisch) "heart", "apart", "from the start", "where you are", "no matter near or far" miteinander zu reimen.

Je unvorhersehbarer und überraschender der Reim, desto interessanter wird er und desto mehr Anerkennung wird dem Rapper zuteil. In den meisten Sparten der Rap Music wird großen Wert auf die Aktualität der Themen, um die es im jeweiligen Song geht, gelegt. Ein guter Rap Text befasst sich mit unliebsamen und negativ behafteten Themen, um mit der Musik auf Missstände aufmerksam zu machen, was daran liegt, das Rap ursprünglich aus der schwarzen Unterschicht Amerikas kommt, seine Wurzeln in Rhythm & Blues, sowie im Gospel hat. Der Interpret und Künstler dieser Musikrichtungen nutzte seinen Song, um sein Leid zu klagen und zu verarbeiten. Natürlich gibt es auch lustige Raps, ein aktuelles Beispiel sind "die Atzen" aus Deutschland, deren Texte fast ausschließlich vom Feiern handeln.

Viele Wörter im richtigen Flow

Ein guter Rap sollte, wenn der rappende Künstler dazu in der Lage ist, viele Wörter in schneller Abfolge enthalten. Dabei ist es wichtig, auf den Flow zu achten, also darauf, dass der Rapper sich nicht unnötig verhaspelt, sondern dass die Worte rund sind und fast wie ein instrumentaler Teil der Musik klingen. Ein Rap Text darf aber auch entspannt sein, die Worte dürfen den Hörer gerne auch in Trance versetzen, ein guter Text alleine genügt also nicht, auch der Rapper selbst muss ein gewisses Talent mitbringen.

Künstlerische Freiheit vs. Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit

Gute Raptexte dürfen und sollen namentlichen Bezug zum Verfasser haben, zum Beispiel "Jan Delay, Digger, was geht ab, verdammt cool, weil Hanseat!", der Rap muss nicht, wie beispielsweise ein Popsong, allgemeingültig sein. Es wird häufig diskutiert, ob ein Raptext aggressiv, rassistisch, frauen- und schwulenfeindlich sein darf. Rapper selbst berufen sich auf ihre künstlerische Freiheit, Verbraucherschützer und Eltern sehen Rapper in einer Vorbildfunktion und schlagen bei zu fragwürdigen Texten Alarm. Es bleibt jedem Songwriter selbst überlassen, wie er mit dieser Verantwortung umgeht. Gedanken sollte er sich im Vorfeld allemal darüber machen. Am Ende zählt hier meist die Kunst und der schockierende Text bringt mehr Skandal und somit mehr Geld ein. Wie der Rapper und der Schreiber dazu stehen, entscheidet jeder für sich selbst.

Beliebte Artikel